Folge 5: Tanken und Heizen wird ab 2021 teurer: Das müssen Sie wissen
Ab kommendem Jahr wird Heizen und Autofahren für viele teurer: Der deutsche Gesetzgeber erhebt einen CO2-Preis auf fossile Brennstoffe. Hier erhalten Sie einen Überblick, wer betroffen ist und welche Kosten auf Sie zukommen.
Wozu das Ganze?
Wenn wir fossile Brennstoffe verfeuern, entsteht Kohlenstoffdioxid, ein Klimagas, das den Treibhauseffekt verstärkt. Für ihren CO2-Ausstoß zahlen, mussten bisher nur Betreiber großer Industrieanlagen oder Fluggesellschaften, in dem sie dafür europäische Verschmutzungszertifikate kaufen. Leider reicht diese Vorschrift nicht aus, damit unser Kontinent bis 2050 klimaneutral wirtschaftet. Darum setzt das deutsche Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) ab 2021 Preise für den CO2-Ausstoß im Straßenverkehr und beim Hausbrand fest.
Wer ist betroffen?
Zur Kasse gebeten werden Unternehmen, die Brenn- und Kraftstoffe verkaufen und in Verkehr bringen, etwa Gas- und Ölanbieter oder Tankstellenfirmen. Für jede ausgestoßene Tonne CO2 zahlen sie 25 Euro. Diese Gebühr steigt dann schrittweise auf 55 Euro im Jahr 2025. Doch die Brennstoffhändler müssen diese CO2-Gebühr auf ihre Kunden umlegen. Wer also mit Erdgas, Flüssiggas oder Heizöl heizt oder einen Benziner oder Diesel fährt, der muss ab 2021 für das dabei freigesetzte CO2 zahlen. Ab 2023 gilt das auch für das Heizen mit Kohle.
Wie wirkt sich der CO2-Preis auf die Verbraucherpreise aus?
Beim Benzin macht sich der CO2-Preis 2021 im Durchschnitt mit einem Plus von 5,6 Cent pro Liter bemerkbar. Zur Mitte des Jahrzehnts schlagen die Zusatzkosten dann schon mit 14,5 Cent zu Buche.
Beim Heizen haben Kunden mit einer Ölheizung das Nachsehen. So wird Heizöl im ersten Jahr um 6,7 Cent pro Liter teurer. Bei einer Tankfüllung von 1800 Litern sind das 120 Euro. 2025 werden die staatlichen Zusatzkosten im Durchschnitt 14,7 Cent pro Liter betragen, also mehr als doppelt so viel wie 2021.
Energieeffizientes Heizen lohnt sich
Nutzer einer umweltfreundlicheren Gasheizung kommen besser weg: Bei Erdgaskunden steigt der Preis 2021 im Durchschnitt nur um 0,455 Cent pro Kilowattstunde. Das bedeutet für eine Wohnfläche von 120 Quadratmetern etwas mehr als 100 Euro pro Jahr. 2025 schlägt der CO2-Preis 1,00 Cent auf jede Kilowattstunde auf.
Darum lohnt sich ab 2021 mehr denn je, in sparsame Motoren und energieeffiziente Heizungen zu investieren. Es wird Zeit, alte Heizkessel gegen neue Anlagen auszutauschen und von Öl auf Erdgas oder nachwachsende Energieträger oder die Kombination von Erdgaswärme und Solar umzusteigen.
von Frank Quaas, Geschäftsführer der INNergie